Abstract
Musiktheater-relevante Studiengänge vermitteln ein großes Spektrum an Fähigkeiten und Wissen. Doch Themen wie „Interdisziplinarität“, „Experimentierfreude“ oder „freie Szene“ spielen allenfalls eine randständige Rolle, Leistungs- und Konkurrenzdenken ist hingegen allgegenwärtig. Dies verweist symptomatisch auf etablierte Machtstrukturen und tradierte Rollenbilder, die einer kritischen Revision bedürfen. Mit diesem Positionspapier legt eine Gruppe von Studierenden, Praktizierenden, Forschenden und Lehrenden aus allen Bereichen des Musiktheaters eine gemeinschaftlich verfasste Ideensammlung für eine zukunftsorientierte und machtkritische Ausbildungskonzeption vor. Zugleich sollen damit Studierenden Perspektiven kollaborativer, prozessorientierter, inter-/transdisziplinärer Arbeitsformen aufgezeigt und sie ermutigt werden, mit Mut und Eigeninitiative neue Wege zu beschreiten.
Courses of study relevant to musical theatre impart a wide range of skills and knowledge. But topics such as "interdisciplinarity", "joy of experimentation" or "independent scene" play a marginal role at best, while performance and competition are omnipresent. This is symptomatic of established power structures and traditional role models that require critical revision. With this position paper, a group of students, practitioners, researchers and teachers from all areas of music theatre presents a jointly written collection of ideas for a future-oriented and power-critical training concept. At the same time, it is intended to show students perspectives of collaborative, process-oriented, inter-/transdisciplinary forms of work and to encourage them to break new ground with courage and initiative.
Zitiervorschlag:
Netzwerk Freies Musiktheater/ AG Nachwuchs & Ausbildung (2023): Forderungen an eine zeitgemäße Ausbildung. In: https://netzwerkfreiesmusiktheater.de/wp-content/uploads/2023/11/NFM_Forderungspapier_AG-Nachwuchs-und-Ausbildung_korrigiert_25.11.pdf (12.08.2024). Verlinkt mit: Klangakt, Bd. 2, Nr. 1, 2024, DOI: 10.5282/klangakt/48
(Wir danken Autor*innen und Verlag für die Rechte zur Zweitpublikation.)